Temporäres Objektlabor

GESCHICHTE HAUTNAH

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Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Verbundprojekts 3iOS lädt am 21. November 2024 von 14 bis 17 Uhr herzlich zu einem Besuch in das Temporäre Objektlabor auf dem Hauptcampus im Gebäude 5, Raum 208 und 209 der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU) ein.

Vom 14. November bis zum 05. Dezember 2024 erforschen die Mitarbeitenden von 3iOS hier historische Objekte aus der medizintechnischen Sammlung der OVGU, die zwischen 1960 und 1989 in der DDR in Schmerztherapien eingesetzt wurden. Gemeinsam mit Entwicklern untersucht 3iOS die Materialität und Funktionsweisen der Geräte, mit Therapeuten sprechen wir über ihre Anwendungen und Quellenrecherchen erlauben uns, die Geschichte der Objekte auf vielfältige Weise zu kontextualisieren. Die Mitarbeitenden von 3iOS möchten mit verschiedenen Zeitzeugen in interdisziplinären Gesprächen Erkenntnisinteressen, Fragestellungen und fortschreitenden Arbeitsergebnisse diskutieren und dabei erfahren, was die Besucher*innen an den historischen Geräten interessiert.

MEHR ZUM FORSCHUNGSPROJEKT

Die Medizintechnische Sammlung

Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg verfügt über eine Medizintechnische Sammlung die vom 19. Jahrhundert bis heute reicht. Zu der Sammlung gehören Gerätschaften, wie EKG-, EEG- und Ultraschall-Geräte, Defibrillatoren, Mess- und Chirugiegeräte. Zum Großteil handelt es sich dabei um Produkte der Firma RFT, TuR, Philips, Elema-Schönander und Siemens. Die Objekte dokumentieren die historische Entwicklung moderner Medizintechnik und geben einen Einblick in vergangene medizinische Technologien.

Was ist eine Kustodie?

In wissenschaftlichen Organisationen spielt die Kustodie eine äußerst wichtige Rolle. Sie ist verantwortlich für die Verwaltung, Pflege und Aufbewahrung von wertvollen wissenschaftlichen Sammlungen, Archiven und Bibliotheken. Diese Aufgaben umfassen weit mehr als nur das bloße Aufbewahren von Objekten; es geht darum, besondere Objekte der Zeitgeschichte für die Universität Magdeburg und darüber hinaus für die Zukunft zu bewahren und zugänglich zu machen.

Die Kustodie kümmert sich um eine Vielzahl an Sammlungen – sei besondere technische Exponate, Kunstsammlungen oder spannende archäologische Funde. Jede Sammlung wird sorgfältig überwacht und gepflegt, um sicherzustellen, dass die Objekte in bestem Zustand bleiben. Ein Herzstück der Kustodie ist die Dokumentation und Katalogisierung der Sammlungen. So wird gewährleistet, dass jedes Objekt gut dokumentiert und leicht auffindbar ist. Die Konservierung und Restaurierung der Objekte sind ebenfalls entscheidend, um ihren langfristigen Erhalt zu sichern und sie in ihrer ganzen Pracht zu bewahren. Die Kustodie ist zudem ein wichtiger Anlaufpunkt für Forscher und die interessierte Öffentlichkeit. Sie erleichtert den Zugang zu den Sammlungen und stellt wertvolle Informationen bereit, die neue Erkenntnisse und Entdeckungen ermöglichen. Durch spannende Ausstellungen, aufschlussreiche Publikationen und inspirierende Bildungsprogramme teilt die Kustodie ihr Wissen und begeistert Menschen für die Schätze, die sie hütet.

Auf diese Weise trägt die Kustodie maßgeblich dazu bei, das kulturelle und wissenschaftliche Erbe zu bewahren und lebendig zu halten. Sie sorgt dafür, dass kommende Generationen genauso fasziniert und inspiriert werden wie wir heute. Die Kustodie der Universität Magdeburg widmet sich seit 2018 dem wissenschaftlich, materiellem Erbe der Hochschule.