|Antonius Glufke
Die Köpfe

Wilhelm Herbrich

Wilhelm Herbrich

Wilhlem kommt aus Dresden, wohnt in Leipzig und hat in Magdeburg seinen Master in Computervisualistik gemacht. Im Rahmen der transDigital-Werkstatt beschäftigt er sich mit der Entwicklung eines digitalen Zwillings des Wissenschaftshafens. 

Mein Arbeitsplatz: Mein Arbeitsplatz ist recht vielseitig. Oft arbeite ich von zu Hause aus, manchmal im Zug, genauer gesagt im RE13 Richtung Leipzig. Außerdem findet man mich am Wissenschaftshafen in Magdeburg, genauer im Speicher B direkt an der Elbe.

Daran arbeite ich zurzeit: Momentan arbeite ich an zwei Projekten, die mich ziemlich begeistern. Im Rahmen der transDIGITAL-Werkstatt haben wir bereits erste Projekte gestartet. Hier wollen wir einen digitalen Zwilling aufbauen, der den Wissenschaftshafen auch im virtuellen Raum erlebbar macht. Eines meiner Hauptprojekte sind zwei 360°-Zeitraffer-Clips, die wir während eines Parkletmöbel-Bauworkshops im Sommer aufgenommen haben. Parallel dazu beschäftige ich mich im Rahmen eines Stipendiums mit einem Forschungsprojekt, das sich mit der Wahrnehmung von Händen in virtueller Realität beschäftigt. Es ist faszinierend zu erforschen, wie Menschen in VR ihre eigenen Hände und die anderer Personen wahrnehmen und wie sie in dieser Umgebung miteinander interagieren. Generell arbeite ich oft zweigleisig, da ich meine Aufgaben bei transDIGITAL mit meiner Forschungsarbeit kombiniere.

So kam ich an die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg: 2020 kam ich nach Magdeburg, um den Masterstudiengang Computervisualistik zu absolvieren. Dieser Studiengang ist relativ selten, aber genau das, was ich gesucht habe. Nach meinem Abschluss war klar, dass ich gerne weiter an der OVGU bleiben möchte. Seitdem bin ich hier und arbeite in verschiedenen spannenden Projekten.

Das würde ich gern verändern: Eine meiner größten Hoffnungen ist es, den Wissenschaftshafen zu einem lebendigen neuen Viertel in Magdeburg zu entwickeln. Meine Arbeit ermöglicht es mir, an der zukünftigen Gestaltung des Wissenschaftshafens mitzuwirken, und ich würde gern möglichst viele Menschen daran teilhaben lassen. In meinem aktuellen Arbeitsumfeld bin ich sehr zufrieden, aber es gibt immer Raum für Verbesserungen. Beispielsweise würde ich gern den Finanzierungsstatus mancher transPORT-Werkstätten ändern – von einem „ist kompliziert“ zu einem „ist bewilligt“.

Wäre ich Wissenschaftsminister(in): Als Wissenschaftsminister würde ich den Fokus auf transdisziplinäre Forschung und Lehre legen. Es ist wichtig, Menschen aus ihren Wissenssilos zu holen und interdisziplinäre Zusammenarbeit zu fördern. Außerdem würde ich die Höhe von BAföG und Stipendien anheben, um Studierenden und Forschenden bessere finanzielle Rahmenbedingungen zu bieten.

Das mag ich am Osten: Ich bin familiär mit dem sächsischen Dialekt aufgewachsen, und ich muss sagen, ich mag ihn wirklich sehr. Ich verstehe allerdings auch, warum viele ihn lustig oder sogar ein wenig drollig finden. Es ist ein Stück Heimat für mich, das mich stets begleitet.

Und das nicht: Was mich wirklich stört, sind die erfolgreichen rechtspolitischen Bestrebungen in einigen Teilen Ostdeutschlands. Das ist eine Entwicklung, die mir Sorgen bereitet.

Das motiviert mich am transPORT Projekt: Was mich am meisten motiviert, sind die Einblicke in mir bisher fremde Wissenschaftsbereiche. Die Zusammenarbeit mit den transSCAPE-Leuten zum Beispiel, die einen kulturgetriebenen, raumgestalterischen Blick auf den Wissenschaftshafen haben, ist unglaublich inspirierend. Solche neuen Perspektiven erweitern meinen Horizont und treiben mich an, weiter an diesem Projekt mitzuwirken.

Hier trifft man mich nach Feierabend: Nach Feierabend findet man mich auf meinem Fahrrad, gemütlich auf dem Sofa, im Schwimmbad oder in der Natur. Das sind meine Rückzugsorte, um abzuschalten und neue Energie zu tanken.