TomorrowLABS
Wissenschaftshafen Magdeburg
Im Juni 2024 ludt die Stadt Magdeburg gemeinsam mit vielen Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zum Wissenschaftsfestival am Wissenschaftshafen Magdeburg ein.
Das Fehlen dringend benötigter medizinischer Produkte in Kombination mit Lieferengpässen wichtiger Komponenten rund um den Globus wirft einen neuen Blick auf die Fertigung von Medizintechnik in ressourcenbeschränkten Situationen. Daraus resultiert der immer stärkere Bedarf an Gesundheitstechnologien und medizinischen Geräten, die einen deutlichen frugalen Ansatz zeigen. Frugale Produkte und Dienstleistungen sind funktional, günstig und für die Bedürfnisse des Anwenders entwickelt. Erreicht wird dies beispielsweise durch das Weglassen überflüssiger, vom Kunden nicht genutzter Funktionen und Merkmale. Die Initiative transSUSTAIN hat genau diese Entwicklung im Fokus: Sie erarbeitet eine ganzheitliche Methode, um nachhaltige und frugale Medizintechnik von der ersten Idee bis zur Umsetzung gezielt zu entwickeln.
Ein Schwerpunkt ist dabei die Nachhaltigkeit, die darauf abzielt, über den gesamten Lebenszyklus Energieverbräuche zu senken, Abfall zu minimieren und die Lebensdauer von Medizinprodukten zu maximieren. Gleichzeitig sieht die Initiative in der Kombination eines methodischen Ansatzes für frugale Innovation mit Digitalisierung ein großes Potenzial, über den gesamten Lebenszyklus von Produkten die Ressourcennutzung zu optimieren, die Effizienz zu steigern und Kosten zu senken, um Produkte und Dienstleistungen leistungsfähiger und inklusiver zu machen. Die Forschungs- und Innovationsaktivitäten der Werkstatt werden vor allem im Wissenschaftshafen Magdeburg und insbesondere in der Elbfabrik des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und –automatisierung IFF durchgeführt, wo ein breites Spektrum an digitalen Ansätzen abgedeckt werden kann.
Im Fokus steht dabei die Entwicklung einer innovativen und nutzerorientierten Methodik für den gesamten frugalen Innovationsprozess in der Medizintechnik, einschließlich der Optimierung des Gesamtsystems und der Entwicklung von nachhaltigen und frugalen Medizinprodukten und Produkt-Service-Systemen.
Pilot-Entwicklungsprojekte wenden die entwickelte Methodik an und erproben und evaluieren die entwickelte Medizintechnik, wobei der Fokus auf der Kostensenkung, der verbesserten Zugänglichkeit und der Reduzierung der Umweltbelastung durch spezifische Leistungsindikatoren (KPIs) liegt.
Ein Transferkonzept mit verschiedenartigen zielgruppengerechten Formaten, sensibilisiert und qualifizieren regionale Akteure für den Nutzen und ermöglichen so einen Transfer in die Praxis.