Zeichen, Symbol und Mythos im öffentlichen Diskurs

Lehrbezogenes Format

Ruder

Zeichen, Symbol und Mythos im öffentlichen Diskurs: Gesteuerte Erinnerungskultur und Geschichtspolitik im osteuropäischen Stadtraum

Mit Dr. Tatjana Samostyan von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg


Moderne urbane Räume werden durch visuelle „Wegweiser“ und „Orientierungssysteme“ (Lynch) definiert und geprägt. Statische und bewegliche Zeichen und Symbole haben nicht nur die Veränderungen im öffentlichen Raum der osteuropäischen Städte sichtbar gemacht, sondern auch den politischen Transformationsprozess vorangetrieben und zur Schaffung neuer politischen Mythen beigetragen. Diese neuen politisierten Mythen lassen das gesellschaftliche bottom-up Engagement und staatlich gesteuerte Partizipation in urbanen Kontexten (Aktionen, Events, Veranstaltungs- und Erinnerungsorte) miteinander verschmelzen, was die Schaffung neuer Ideologien unterstützte.

Dieser Vortrag im Juni 2024 konzentrierte sich auf ausgewählte Fallbeispiele der visuellen Zeichen und Symbole im osteuropäischen Stadtdiskurs sowie auf die damit verbundenen Narrative, alten und neuen historischen Mythen und geht der Frage nach, wie ein Symbol im urbanen Raum die öffentliche Wahrnehmung, das kulturelle Gedächtnis, Fest und Alltag, öffentliche Veranstaltungen und medialen Diskurse beeinflussen kann.

Die Veranstaltung ist Teil der Ringvorlesung Stadt. Kulturgetriebene Regeneration. Raum – Wissen – Partizipation, die im Sommersemester 2024 statt findet. 

ZUR RINGVORLESUNG

Bio-Note

 
Dr. Tatjana Samostyan ist seit 2007 wissenschaftliche Mitarbeiterin für Kultur- und Literaturwissenschaft Osteuropas, interkulturelle Kommunikation und Russisch an der Fakultät für Humanwissenschaften der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Sie studierte Slavistik, Anglistik, Pädagogik und Psychologie in der Ukraine und promovierte in russischen Literatur- und Kulturstudien an dem Taras Ševčenko Institut für Literatur der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine in Kyiv. Ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte sind Informationskriege, die Verbindung von Medien, Kultur, Politik und Religion in Osteuropa sowie die Erinnerungskultur und Geschichtspolitik in den visuellen Medien, im Stadtdiskurs, in der Alltags-, Fest- und Partizipationskultur.